
Orchester-Know-how: Die Streicher
Viola, Violine und Violoncello – die Namen klingen ähnlich, doch ihre Klangwelten unterscheiden sich enorm! Wir haben einen Blick auf die vier Streichinstrumente eines Orchesters inklusive Kontrabass geworfen und erklären genau, was in ihnen steckt.
Die Violine
Sie ist die kleinste der vier Streichinstrumente, erfreut sich dennoch besonders großer Beliebtheit. Vielleicht, weil sie die höchsten und hellsten Töne unter ihnen erklingen lassen kann? Die Geige, wie sie auch genannt wird, wird im Sitzen oder Stehen gespielt und dabei zwischen Schulter und Kinn geklemmt. Aus dem Sinfonieorchester ist sie nicht wegzudenken, schließlich gibt die erste Geige den Ton an. Die Redensart „die erste Geige spielen“ kommt also nicht von ungefähr. Sie spielt die vordergründige Melodie und steht damit im Mittelpunkt. Entsprechend werden Geiger auch besonders verehrt, denken wir nur an Superstars wie Paganini, David Garrett oder Vanessa Mae.
Die Viola
Sie ist die große Schwester der Geige und misst meist zwischen 40,5 und 43 Zentimeter und wird wie die Violine gespielt. Die Töne der Viola, die auch Bratsche genannt wird, klingen tiefer und dunkler als die ihrer kleinen Schwester und werden als warm und melancholisch empfunden. Statt einer hohen E-Saite besitzt sie eine tiefe C-Saite. Die drei höheren Saiten entsprechen den drei tieferen der Violine. Auch der Streichbogen, mit dem die Musiker die Saiten in Schwingung versetzen, ist schwerer. Im Sinfonieorchester findet sich manchmal auch die Viola d’amore, ein historisches Streichinstrument. Sie ist länger und breiter als die Bratsche und besitzt fünf bis sieben statt vier Saiten.
Das Violoncello
Eine große Nummer unter den Streichern ist das Cello: mit 75 bis 76 Zentimeter Länge ist das Cello so hoch, dass es im Sitzen gespielt wird. Ein ausziehbarer Stachel an der Unterseite sorgt für die richtige Höhe. Die Musiker klemmen das Instrument zwischen ihre Beine und umarmen es – eine Hand liegt auf den Saiten, die andere führt den Bogen. Früher trugen es die Cellisten beispielsweise bei Umzügen mit Gurt und konnten so beim Gehen oder im Stehen spielen. Die vier Saiten des Cellos können auch gezupft werden. Es klingt eine Oktave tiefer als die Bratsche und übernimmt oft die Bassstimme.
Der Kontrabass
Er ist das größte unter den Streichinstrumenten und wird daher meist im Stehen mit Bogen oder gezupft gespielt. Wer dabei lieber sitzt, braucht einen hohen Stuhl oder einen Hocker, am besten höhenverstellbar. Es gibt auch „akrobatische“ Entertainer, die sich z. B. auf den Bass setzen – doch diese Spielart wird man wohl niemals im Sinfonieorchester beobachten können. Mit seinem tiefen Klang übernimmt der Kontrabass die Bassstimme. Seinem Tonumfang verdankt er auch seinen Namen: aus Kontra-Oktave wurde Kontrabass. Unter den Streichinstrumenten klingt er am tiefsten.