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26.01.2023

Die Grammys – alles rund um das glänzende Grammophon

Die Grammys sorgen nicht nur für Prestige, sondern steigern auch den Wert der ausgezeichneten Künstler:innen – sie können ihr Honorar erhöhen. Kein Wunder, dass die vergoldeten Grammophone so begehrt sind. Und das bereits seit 1959. Wer bisher die meisten abräumen konnte, welche Politiker mit dem bedeutendsten Preis der Musikindustrie ausgezeichnet wurden und vieles mehr, erfahrt ihr hier.

Vorab das Wichtigste: Die vier Hauptkategorien „Record of the Year“, „Album of the Year“, „Song of the Year“ sowie „Best New Artist“ sind die bedeutendsten der aktuell 91 Kategorien. In der Geschichte der Grammys wurden zwischenzeitlich sogar schon Preise in 100 Kategorien vergeben. Doch egal ob 91 oder 100 – es sind zu viele für die TV-Übertragung des Mega-Events. Deshalb werden in der jährlichen Live-Show üblicherweise zehn bis zwölf Preise überreicht. Schließlich sind auch spektakuläre Auftritte Teil des Programms. Die anderen Auszeichnungen erhalten die Preisträger:innen bereits am Nachmittag vor der Show.

Wer bestimmt, wer die Preise erhält?

Für die Abstimmung sind nur Stücke zugelassen, die Künstler:innen vom Oktober des vorletzten Jahres bis einschließlich September des Vorjahres veröffentlicht haben. Die circa 12.000 Mitglieder der Recording Academy stimmen neuerdings alleine über die Nominierungen und schließlich auch über die Gewinner:innen ab. Zuvor gab es eine Expertenrunde, die teilweise die Nominierten auswählte. Eine zweite Neuerung dieses Jahr ist, dass erstmals zehn statt fünf Musiker:innen in den Hauptkategorien antreten, um mehr Platz für noch mehr Musik, Künstler:innen und Genres zu machen.

Die begehrte Trophäe

Seit der ersten Veranstaltung wird ein vergoldetes Grammphon überreicht. Etwa 7.500 Stück der circa 2,5 Kilogramm-schweren Auszeichnung wurden bis Februar 2009 verliehen. Doch das Modell, das die Gewinner:innen während der TV-Aufzeichnung erhalten, ist eine Show-Trophäe ohne Gravur. Erst nach der Gewinnerbekanntgabe bekommen sie ihren persönlichen und gravierten Preis.

Grammy Hall of Fame: Die größten Erfolge

Mit 31 Auszeichnungen ist Dirigent Sir Georg Solti Rekordhalter. Knapp auf den Fersen ist ihm R’n’B- und Pop-Queen Beyoncé Knowles, mit 28 Trophäen und 88 Nominierungen. So viele Nominierungen hat bisher nur ihr Ehemann Rapper Jay-Z. Unter den Bands führt U2 das Ranking mit 22 Awards an. Die meisten Auszeichnungen an einem Abend staubte der mittlerweile verstorbene King of Pop Michael Jackson 1984 als erster überhaupt ab. Er erhielt acht der goldenen Grammophone. 2000 machte ihm Gitarrenvirtuose Carlos Santana dieses Kunststück nach. Er gewann ebenfalls acht Grammys. Niemand anderes hat diesen Rekord bisher geknackt.

Als jüngste Gewinnerin in den Hauptkategorien machte sich Country-Star LeAnn Rimes einen Namen. Sie erhielt mit nur 14 Jahren die zwei Auszeichnungen „Best New Artist“ und „Best Female Country Vocal“. Allerdings bekam Beyoncés Tochter Blue Ivy bereits mit neun Jahren einen Grammy. Jedoch „nur“ für ihre Mitarbeit an dem Video „Brown Skin Girl“ ihrer Mutter. Bisher ältester Gewinner war Blues-Musiker Pinetop Perkins – er erhielt mit 87 Jahren 2011 die Auszeichnung für „Best Traditional Blues Album“. Im gleichen Jahr verstarb er.

Hättet ihr das gedacht?

Die schwedische Band ABBA hat 2021 ihr erstes Album nach 40 Jahren Pause herausgebracht und konnte sich vergangenes Jahr über ihre erste Grammy-Nominierung freuen. Obwohl sie mit über 400 Millionen verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte zählt! Doch sie gingen leer aus, ob es dieses Jahr klappt? Vier Nominierungen lassen die Band hoffen. In der Historie der Awardshow zeigt sich immer wieder, dass die Jury populäre Musik nicht unbedingt auszeichnet. Obwohl die legendäre Band Queen viermal nominiert war, ging sie immer leer aus. Auf 16 Nominierungen, ohne je zu gewinnen, schafft es etwa Rapper Snoop Dogg. Diana Ross reiht sich mit zwölf Nominierungen und keinem einzigen Preis ein. Diese Liste könnten wir endlos fortführen. Auch wenn der Grammy begehrt ist, gab es 1991 eine Künstlerin, die ihn ablehnte: Sinead O’Connor. Sie kritisierte u. a., dass die Academy nur die kommerzielle Kunst anerkenne. Diejenigen, die gewannen, würden verehrt, alle anderen ignoriert. Im selben Jahr boykottierte die Rap-Band Public Enemy die Awards, da sie verärgerte, dass nur die besten Bands Sendezeit erhielten. Einmal wurde auch ein Preis von der Academy zurückgenommen: 1990 hatte die Band Milli Vanilli einen Grammy als „Best New Artist“ erhalten. Als sich herausstellte, dass das Duo gar nicht selbst sang, musste es die Auszeichnung zurückgeben. Und wusstet ihr, dass schon drei US-Präsidenten unter den Preisträgern waren? Jimmy Carter, Bill Clinton und Barack Obama gewannen allesamt in der Kategorie „Best Spoken Word Album“, die auch Hörbücher einschließt.

Wir sind gespannt, ob dieses Jahr wieder ein Rekord geknackt wird. Beyoncé könnte ihre Trophäensammlung um neun Preise erweitern und damit den Dirigenten Sir Georg Solti als meistausgezeichneten Künstler überholen. Zur Erinnerung: Er erhielt bisher 31 Grammys. Auch BTS könnten im Falle einer Auszeichnung als erste K-Pop-Gruppe in der Kategorie „Best Music Video“ Grammy-Geschichte schreiben. Außerdem gibt es fünf neue Kategorien: „Songwriter of the Year, Non-Classical“; „Best Alternative Music Performance“; „Best Americana Performance“; „Best Score Soundtrack for Video Games and Other Interactive Media“; und „Best Spoken Word Poetry Album“.

Die 65. Grammy Awards bei MagentaMusik

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